Häufige Fragen zu unserer Bildungsarbeit
Im Folgenden beantworten wir einige häufige Fragen, welche die Bildungsarbeit von SCHLAU Hessen betreffen. Wir gehen dabei auf Methoden und Qualitätsstandards von SCHLAU ein und erläutern, welche Ziele wir mit unserer Antidiskriminierungsarbeit erreichen möchten. Dabei versuchen wir auch einige Missverständnisse aufzugreifen, welche uns immer wieder rund um unsere Arbeit begegnen.
Stand: Juli 2024
Organisation & Teams
Was ist SCHLAU?
Wir sind ein queeres Bildungs- und Antidiskriminierungsprojekt. In Workshops mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen führen wir niedrigschwellig in die Themengebiete geschlechtliche Identitäten sowie sexuelle und romantische Orientierungen ein und bieten Teilnehmenden die Möglichkeit, mit queeren Menschen ins Gespräch zu kommen.
Welches Angebot machen die SCHLAU-Projekte?
In unseren Workshops bieten wir Schulklassen, Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Möglichkeit, mit queeren Menschen ins Gespräch zu kommen. Mit pädagogischen Methoden führen wir niedrigschwellig in unsere Themengebiete ein. Die Auseinandersetzung mit den Themen wird in einem autobiografischen Gespräch vertieft, in dem unsere Teamer_innen über ihre Lebenswirklichkeiten, das eigene Coming-Out sowie Diskriminierungserfahrungen berichten. Den Teilnehmenden wird zudem die Möglichkeit gegeben, eigene Fragen zu stellen und Unwissenheit sowie Vorurteile anzusprechen.
Wer macht SCHLAU?
Unsere Workshops werden überwiegend von jungen Ehrenamtlichen durchgeführt, die selbst queer sind, oder die mit diesen Themen enge Berührungspunkte haben.
Wie sichert ihr die Qualität eurer Arbeit?
Alle SCHLAU‐Projekte arbeiten bundesweit nach einheitlichen Qualitätsstandards. Hinzu kommen landesspezifische Regelungen. Wir bieten unseren Teamer_innen zudem Grundschulungen sowie Fachfortbildungen an, um die pädagogischen Grundlagen unserer Arbeit zu vermitteln und zu vertiefen. Unsere Qualitätsstandards können Sie auf unserer Website nachlesen.
Wer ist Träger von SCHLAU in Hessen?
SCHLAU Hessen ist in Trägerschaft der AIDS-Hilfe Kassel e.V. Die fünf Lokalprojekte in Hessen werden von lokalen Trägern vor Ort realisiert:
- Darmstadt: vielbunt
- Frankfurt: Aidshilfe Frankfurt
- Kassel: AIDS-Hilfe Kassel
- Marburg_Gießen: pro familia Marburg, pro familia Gießen & JBW Gießen
- Wiesbaden: Warmes Wiesbaden, AIDS-Hilfe Wiesbaden
Das Landesnetzwerk SCHLAU Hessen wird vom Hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales im Rahmen des Aktionsplans für Akzeptanz und Vielfalt gefördert.
Haltung & Inhalte
Was bedeutet queer?
Queer ist ein Überbegriff für verschiedene geschlechtliche Identitäten und sexuelle sowie romantische Orientierungen. Dazu zählen z.B. a*, bi, hetero, lesbisch, schwul, pan*, nicht binär, inter*, trans* und cis*. Wir benutzen den Begriff stellvertretend und solidarisch, um die Vielfalt dieser Themen und unserer Teamer*innen zusammenzufassen.
Mit welchem Selbstverständnis werden eure Workshops durchgeführt?
Wir setzen uns für eine aufgeklärte und offene Gesellschaft ein, in der vielfältige queere Orientierungen und Identitäten, wie z.B. heterosexuelle, lesbische, bisexuelle, asexuelle, schwule, nicht binäre, inter* und trans*, gleichberechtigt gelebt werden können. Grundanliegen von SCHLAU ist deshalb, die sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung zu fördern und Diskriminierung entgegenzuwirken. Wir stehen für ein respektvolles und gewaltfreies Miteinander, in dem unterschiedliche Meinungen gegenseitig akzeptiert werden. Für uns kommen allen Menschen gleiche unteilbare Rechte zu. Wir gehen davon aus, dass Homo‐, Trans*- und Inter*feindlichkeit mit sexistischen, rassistischen und weiteren ausgrenzenden Vorurteilen zusammenhängen. Akzeptanzarbeit muss sich deshalb grundsätzlich mit Mechanismen von Ausgrenzung und Diskriminierung beschäftigen und diesen bewusst entgegentreten.
Was ist nicht Teil eines SCHLAU-Workshops?
Wir bieten keine explizite Sexualaufklärung an. Fragen zu Sexualität oder Sexualpraktiken werden von uns ausschließlich niedrigschwellig und nicht-autobiografisch beantwortet. Wir grenzen uns ebenso von den Themenfeldern Beratung, Selbsthilfe oder Gesundheitsprävention ab. Für all diese Themen gibt es Expert*innen und Angebote, die sich auch an Schulklassen und Jugendgruppen richten. Wir möchten dabei z.B. auf pro familia, Aidshilfen oder lokale queere Zentren und Jugendzentren verweisen. Wenn wir entsprechende Bedarfe einer Gruppe im Workshop feststellen, weisen wir die zuständige pädagogischen Fachkraft darauf hin.
Werden ablehnende Haltungen bewertet? Müssen Jugendliche nach den Workshops queere Menschen gut finden?
Wir ermutigen die Teilnehmenden offen über Klischees, Vorurteile und Abneigungen zu sprechen, so lange dies respektvoll geschieht. Ebenso bringen wir Meinungen und Ansichten Respekt entgegen und bewerten diese nicht, insofern sie im Einklang mit Menschen- und Grundrechten stehen. Selbstverständlich werben wir aber im Sinne von Antidiskriminierungsarbeit für Respekt und Akzeptanz. Und wir hoffen, dass die Jugendlichen nach unseren Workshops queeren Menschen offen gegenüberstehen und das Verbindende stärker in den Fokus rückt als das Trennende.
Sollen Jugendliche durch die Workshops umerzogen werden?
Nein. In unseren Workshops werden verschiedene sexuelle und geschlechtliche Identitäten gleichwertig dargestellt. Ziel ist keine Umerziehung sondern ein respektvoller Umgang mit der Vielfalt menschlicher Identitäten. Im Übrigen ist es unmöglich, heterosexuelle Menschen lesbisch oder schwul zu machen, genauso wie es umgekehrt unmöglich ist, aus Lesben und Schwulen heterosexuelle Menschen zu machen.
Wird Heterosexualität in den Workshops abgewertet?
Nein. Heterosexualität ist ebenso wie Homo-, Bi- oder Pan*sexualität eine sexuelle Orientierung von Menschen. Da es unser Anliegen ist, dass queere Menschen nicht abgewertet werden, verbietet sich dies auch für Heterosexualität und Cis*-Geschlechtlichkeit.
Welche Haltung hat SCHLAU zu den Geschlechterrollen von Frau und Mann?
In unseren Workshops sensibilisieren wir für in der Gesellschaft verankerte Rollenbilder von Frau und Mann sowie den damit einhergehenden Diskriminierungen und Benachteiligungen, insbesondere für Frauen. Auch sensibilisieren wir dafür, dass sich nicht alle Menschen in die Kategorien „Frau“ und „Mann“ einordnen lassen und dass es Menschen gibt, deren tatsächliches Geschlecht nicht mit dem von außen zugeschriebenen Geschlecht übereinstimmt. Für alle Themen gilt der Grundsatz, die Selbstbestimmung der Jugendlichen zu fördern.
Wendet SCHLAU Methoden an, in denen Jugendliche einen Puff planen oder ihre Lieblingsstellung beschreiben sollen?
Nein. Diese Behauptung wurde vor einigen Jahren wiederholt fälschlich in verschiedenen Zeitungsartikeln aufgestellt. In unseren Methoden geht es um Diskriminierung, Klischees, Familienbilder oder allgemein um gesellschaftliche Privilegien. Die Jugendlichen planen keinen Puff, sie denken sich keine Lieblingsstellung aus und stellen auch keine Sexualpraktiken nach. Alle von uns genutzten Methoden respektieren die Intimsphäre und die persönlichen Grenzen der Jugendlichen. Die speziell für unsere Bildungsarbeit konzipierte „SCHLAUe Kiste“ enthält Methoden der Antidiskriminierungsarbeit, nicht zur Sexualaufklärung oder gesundheitlichen Bildung.
Werden Jugendlichen Themen aufgedrängt?
Nein. Die Selbstbestimmung der Jugendlichen zu stärken, ist ein wichtiges Ziel unserer Workshops. Dazu gehört auch, dass die Jugendlichen ihre Themen selbst bestimmen. In offenen Gesprächsrunden diskutieren die Jugendlichen mit uns und untereinander über gesellschaftliche Vielfalt und lernen, unterschiedliche Standpunkte gegenseitig zu respektieren.
Teilnehmende
An wen richten sich die Angebote von SCHLAU Hessen?
Die Lokalprojekte von SCHLAU Hessen bieten Workshops ab der 8. Klasse an. Wir achten stets auf eine altersgerechte Durchführung unserer Veranstaltungen. So sind auch Workshops mit höheren Klassenstufen, InteA-Klassen, Studierenden, Auszubildenden und jungen Erwachsenen möglich. Die anderen SCHLAU-Landesnetzwerke bieten Workshops in der Regel bereits ab der 7. Klasse an.
Finden Jugendliche die SCHLAU-Workshops interessant?
Unsere Erfahrung zeigt: Ja! Durch mediale Darstellungen haben die meisten Jugendlichen bereits Bilder und Stereotype über queere Menschen im Kopf – und die Jugendlichen bringen viele Fragen mit. Im Mittelpunkt unserer Workshops steht daher das biografische Erzählen. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit unseren Teams offen Fragen zu stellen. Die einzelnen Teamer_innen geben dann Antworten aus ihrer persönlichen Biografie heraus. SCHLAU-Workshops bieten vielen Jugendlichen damit die erste Möglichkeit von queeren Personen selbst informiert zu werden.
Welche Fragen werden im Workshop gestellt?
Typische Fragen sind „Wie war dein Coming‐out?“, „Wie haben deine Freunde reagiert?“, „Wurdet ihr schon mal blöd angemacht?“ oder „Geht ihr händchenhaltend durch die Fußgängerzone?“. Gelegentlich werden uns auch Fragen zu Sexualität gestellt, z.B. „Wie haben Lesben Sex?“. Solche intimen Fragen werden von uns aber nicht biografisch beantwortet, sondern auf einer allgemeinen, sachlichen Ebene und in altersangemessener Sprache.
Werden die Jugendlichen in SCHLAU-Workshops mit Sexualität konfrontiert?
Nein. SCHLAU bietet keine Sexualaufklärung, sondern Antidiskriminierungsarbeit. Wir reden mit Jugendlichen über Lebensentwürfe, Familienmodelle, Coming-Out und Diskriminierung. Wenn Sexualität zum Thema gemacht wird, dann durch die Jugendlichen selbst. In unseren Qualitätsstandards heißt es dazu: „Inhalte, die in den Bereich der Sexualaufklärung fallen, sind nicht explizit Teil des Workshops. Werden dennoch Fragen dazu gestellt, werden diese sachlich, altersangemessen, zielgruppenadäquat und im Rahmen gesetzlicher Vorgaben beantwortet. Außerdem wird auf andere professionelle Organisationen, wie z.B. pro familia, verwiesen.“
Ist die Teilnahme an SCHLAU-Workshops freiwillig?
Unsere Workshops mit Schulklassen sind nach Absprache mit der Lehrkraft i.d.R. Schulveranstaltungen und als solche ist die Anwesenheit für alle Schüler*innen verpflichtend. In unseren Workshops selbst bemühen wir uns um den Grundsatz der Freiwilligkeit: Die aktive Teilnahme an Methoden und Gesprächen erfolgt freiwillig – dies gilt für die Jugendlichen ebenso wie für unser Team, das beispielsweise selbst bestimmt, welche Fragen es beantworten möchte und kann. Sollte eine Zusammenarbeit mit einzelnen Jugendlichen nicht möglich sein, wird die Lehrkraft noch während der Workshops einbezogen und bietet ggf. alternative Aufgaben an.
Wird euer Angebot überhaupt von Schulen nachgefragt?
Ja. Im Zeitraum von 2014-2022 haben die hessischen Lokalprojekte über 800 Workshops mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen durchgeführt und damit über 15.000 Menschen erreicht. Lehrkräfte und pädagogisches Schulpersonal laden uns ein, damit wir Unterrichtsinhalte zu queeren Lebensweisen als außerschulische Expert*innen ergänzen. Auch Schüler*innen oder Schüler*innenvertretungen kommen auf uns zu, weil sie selbst etwas gegen Homo‐ und Trans*feindlichkeit an ihrer Schule unternehmen wollen. Übrigens haben die SCHLAU‐Projekte insgesamt mehr Anfragen von Schulen, als sie bedienen können. Das zeigt, wie wichtig Lehrkräften und Schulen professionelle Antidiskriminierungsarbeit heute ist.
Wissen die Lehrkräfte was in den Workshops passiert?
Ja. Zu jedem SCHLAU-Workshop findet ein Vorgespräch mit der verantwortlichen Lehrkraft statt. In diesem werden die Themen des Workshops und Besonderheiten der Klasse besprochen. Den Lehrkräften wird unser Entwurf für einen Elternbrief zur Verfügung gestellt, sowie bei Bedarf weitere Infomaterialien zu unserer Arbeit. Wir geben zudem gerne Anregungen für die Einbettung unserer Themen in das jeweilige Unterrichtsfach. Und wir bieten ein Nachgespräch an, um über den Ablauf des Workshops zu informieren und ggf. offene Themen und weiterführende Bedarfe der Teilnehmenden mitzuteilen.
Warum nehmen Lehrkräfte in der Regel nicht direkt am Workshop teil?
Wir möchten den Teilnehmenden – insb. Jugendlichen – einen Raum für offene Gespräche und ehrliche Fragen bieten. Dazu zählt auch, dass Vorurteile thematisiert und Unwissenheit angesprochen wird. Durch die Abwesenheit der Lehrkraft ermöglichen wir dies in einem geschützten Raum ohne Bewertungsdruck. Selbstverständlich sind Lehrkräfte über die Inhalte des Workshops informiert und während der gesamten Workshopdauer für das SCHLAU-Team und die Teilnehmenden erreichbar. Darüber hinaus arbeiten SCHLAU-Teams konsequent nach dem Vier-Augen-Prinzip, so dass Teamer*innen nie alleine mit den Teilnehmenden sind.
Geschlechtersensible Sprache
Wird bei SCHLAU Hessen gegendert?
Ja. SCHLAU Hessen benutzt geschlechtersensible Sprache in Schrift und Lautsprache. Wir bemühen uns um eine durchgehende Anwendung von geschlechtersensibler Sprache in unseren Texten sowie in unseren Workshops und anderen Auftritten. Auch innerhalb der Teams ist es im SCHLAU-Netzwerk weit verbreitet zu gendern.
Welche Formen von geschlechtersensibler Sprache nutzt SCHLAU Hessen?
In der schriftlichen Form hat sich bei uns das Gendern mit Sonderzeichen etabliert (z.B. Schüler*in, Schüler_in, Schüler:in). Mittlerweile verwenden wir häufig das Gendersternchen (*) in unseren Texten. Früher war der Gender-Gap (_) ein oft genutzter Standard. In der gesprochenen Sprache verwenden wir zumeist geschlechterinklusive Formulierungen mit einem Glottisschlag, also einer sehr kurzen Sprechpause vor der Endung „in“ bzw. „innen“. Gelegentlich greifen wir sowohl in Schrift als auch in Lautsprache auf auf neutrale Formen zurück, die aus einem substantivierten Partizip im Plural gebildet werden (z.B. Teilnehmende) oder allgemeingültige Formulierungen nutzen (z.B. Menschen, Personen).
Warum benutzt SCHLAU geschlechtersensible Sprache?
Die Art und Weise, wie bei SCHLAU Hessen gegendert wird, ist eine Form des solidarischen und sensiblen Sprechens und Schreibens, die neben männlichen Personen auch weibliche, inter, trans und nicht binäre Menschen direkt anspricht und sichtbar macht. Durch geschlechtersensible Sprache soll die tatsächliche geschlechtliche Vielfalt unserer Gesellschaft deutlicher dargestellt werden, als dies bei der ausschließlichen Verwendung des generischen Maskulinums (z.B. Schüler) oder der binären Form (z.B. Schülerinnen und Schüler) möglich ist.
Müssen Menschen bei SCHLAU gendern?
Es gibt bei SCHLAU Hessen keinen Zwang zu gendern. Die oben beschriebenen Formen der geschlechtersensiblen Sprache sind dennoch ein bei uns etablierter Standard. In unser Öffentlichkeitsarbeit achten wir deshalb durchgängig auf die Verwendung dieser Sprachformen. Auch in unseren Teams hat sich Gendern zumeist etabliert. Wir ermutigen neue Teamer*innen deshalb, diese Art des Sprechens und Schreibens auszuprobieren und zu üben. Teamsitzungen und andere Angebote von SCHLAU bieten hierfür oft einen Raum. Wir verweisen dabei stets auch auf den respektvollen Umgang mit nicht binären, trans und inter Teamer*innen und anderen Menschen.
Müssen die Jugendlichen in euren Workshops gendern?
Nein. Die Teilnehmenden müssen ihre eigene Sprache nicht anpassen. Wir weisen allerdings darauf hin, wenn Teamer*innen durch falsche Pronomen oder Anreden geschlechtlich falsch angesprochen werden und dadurch Verletzungen entstehen.
Ist Gendern nicht sperrig? Verstößt es nicht gegen die Regeln der deutschen Sprache?
Die Art und Weise, wie SCHLAU Hessen geschlechtersensible Sprache nutzt, setzt sehr bewusst auf die Sichtbarmachung von geschlechtlicher Vielfalt. Dass diese Sprache auffällt, manchmal sperrig ist, manchmal nervt und gelegentlich mit den orthographischen und grammatikalischen Regeln der deutschen Sprache kokettiert, ist ein nicht unwesentlicher Bestandteil dessen, was Gendern zu einer wirkungsvollen Ausdrucksweise macht. Wir bemühen uns allerdings stets auch um einen Einklang der Ziele von geschlechtersensibler Sprache mit der Einhaltung von sprachlichen Regeln und Standards sowie insbesondere der Verständlichkeit von Texten und Gesprochenen.
Weitere Fragen?
Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf!
Häufige Fragen zu unserer Bildungsarbeit
Im Folgenden beantworten wir einige häufige Fragen, welche die Bildungsarbeit von SCHLAU Hessen betreffen. Wir gehen dabei auf Methoden und Qualitätsstandards von SCHLAU ein und erläutern, welche Ziele wir mit unserer Antidiskriminierungsarbeit erreichen möchten. Dabei versuchen wir auch einige Missverständnisse aufzugreifen, welche uns immer wieder rund um unsere Arbeit begegnen.
Stand: Juli 2024
Organisation & Teams
Was ist SCHLAU?
Wir sind ein queeres Bildungs- und Antidiskriminierungsprojekt. In Workshops mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen führen wir niedrigschwellig in die Themengebiete geschlechtliche Identitäten sowie sexuelle und romantische Orientierungen ein und bieten Teilnehmenden die Möglichkeit, mit queeren Menschen ins Gespräch zu kommen.
Welches Angebot machen die SCHLAU-Projekte?
In unseren Workshops bieten wir Schulklassen, Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Möglichkeit, mit queeren Menschen ins Gespräch zu kommen. Mit pädagogischen Methoden führen wir niedrigschwellig in unsere Themengebiete ein. Die Auseinandersetzung mit den Themen wird in einem autobiografischen Gespräch vertieft, in dem unsere Teamer_innen über ihre Lebenswirklichkeiten, das eigene Coming-Out sowie Diskriminierungserfahrungen berichten. Den Teilnehmenden wird zudem die Möglichkeit gegeben, eigene Fragen zu stellen und Unwissenheit sowie Vorurteile anzusprechen.
Wer macht SCHLAU?
Unsere Workshops werden überwiegend von jungen Ehrenamtlichen durchgeführt, die selbst queer sind, oder die mit diesen Themen enge Berührungspunkte haben.
Wie sichert ihr die Qualität eurer Arbeit?
Alle SCHLAU‐Projekte arbeiten bundesweit nach einheitlichen Qualitätsstandards. Hinzu kommen landesspezifische Regelungen. Wir bieten unseren Teamer_innen zudem Grundschulungen sowie Fachfortbildungen an, um die pädagogischen Grundlagen unserer Arbeit zu vermitteln und zu vertiefen. Unsere Qualitätsstandards können Sie auf unserer Website nachlesen.
Wer ist Träger von SCHLAU in Hessen?
SCHLAU Hessen ist in Trägerschaft der AIDS-Hilfe Kassel e.V. Die fünf Lokalprojekte in Hessen werden von lokalen Trägern vor Ort realisiert:
Das Landesnetzwerk SCHLAU Hessen wird vom Hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales im Rahmen des Aktionsplans für Akzeptanz und Vielfalt gefördert.
Haltung & Inhalte
Was bedeutet queer?
Queer ist ein Überbegriff für verschiedene geschlechtliche Identitäten und sexuelle sowie romantische Orientierungen. Dazu zählen z.B. a*, bi, hetero, lesbisch, schwul, pan*, nicht binär, inter*, trans* und cis*. Wir benutzen den Begriff stellvertretend und solidarisch, um die Vielfalt dieser Themen und unserer Teamer*innen zusammenzufassen.
Mit welchem Selbstverständnis werden eure Workshops durchgeführt?
Wir setzen uns für eine aufgeklärte und offene Gesellschaft ein, in der vielfältige queere Orientierungen und Identitäten, wie z.B. heterosexuelle, lesbische, bisexuelle, asexuelle, schwule, nicht binäre, inter* und trans*, gleichberechtigt gelebt werden können. Grundanliegen von SCHLAU ist deshalb, die sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung zu fördern und Diskriminierung entgegenzuwirken. Wir stehen für ein respektvolles und gewaltfreies Miteinander, in dem unterschiedliche Meinungen gegenseitig akzeptiert werden. Für uns kommen allen Menschen gleiche unteilbare Rechte zu. Wir gehen davon aus, dass Homo‐, Trans*- und Inter*feindlichkeit mit sexistischen, rassistischen und weiteren ausgrenzenden Vorurteilen zusammenhängen. Akzeptanzarbeit muss sich deshalb grundsätzlich mit Mechanismen von Ausgrenzung und Diskriminierung beschäftigen und diesen bewusst entgegentreten.
Was ist nicht Teil eines SCHLAU-Workshops?
Wir bieten keine explizite Sexualaufklärung an. Fragen zu Sexualität oder Sexualpraktiken werden von uns ausschließlich niedrigschwellig und nicht-autobiografisch beantwortet. Wir grenzen uns ebenso von den Themenfeldern Beratung, Selbsthilfe oder Gesundheitsprävention ab. Für all diese Themen gibt es Expert*innen und Angebote, die sich auch an Schulklassen und Jugendgruppen richten. Wir möchten dabei z.B. auf pro familia, Aidshilfen oder lokale queere Zentren und Jugendzentren verweisen. Wenn wir entsprechende Bedarfe einer Gruppe im Workshop feststellen, weisen wir die zuständige pädagogischen Fachkraft darauf hin.
Werden ablehnende Haltungen bewertet? Müssen Jugendliche nach den Workshops queere Menschen gut finden?
Wir ermutigen die Teilnehmenden offen über Klischees, Vorurteile und Abneigungen zu sprechen, so lange dies respektvoll geschieht. Ebenso bringen wir Meinungen und Ansichten Respekt entgegen und bewerten diese nicht, insofern sie im Einklang mit Menschen- und Grundrechten stehen. Selbstverständlich werben wir aber im Sinne von Antidiskriminierungsarbeit für Respekt und Akzeptanz. Und wir hoffen, dass die Jugendlichen nach unseren Workshops queeren Menschen offen gegenüberstehen und das Verbindende stärker in den Fokus rückt als das Trennende.
Sollen Jugendliche durch die Workshops umerzogen werden?
Nein. In unseren Workshops werden verschiedene sexuelle und geschlechtliche Identitäten gleichwertig dargestellt. Ziel ist keine Umerziehung sondern ein respektvoller Umgang mit der Vielfalt menschlicher Identitäten. Im Übrigen ist es unmöglich, heterosexuelle Menschen lesbisch oder schwul zu machen, genauso wie es umgekehrt unmöglich ist, aus Lesben und Schwulen heterosexuelle Menschen zu machen.
Wird Heterosexualität in den Workshops abgewertet?
Nein. Heterosexualität ist ebenso wie Homo-, Bi- oder Pan*sexualität eine sexuelle Orientierung von Menschen. Da es unser Anliegen ist, dass queere Menschen nicht abgewertet werden, verbietet sich dies auch für Heterosexualität und Cis*-Geschlechtlichkeit.
Welche Haltung hat SCHLAU zu den Geschlechterrollen von Frau und Mann?
In unseren Workshops sensibilisieren wir für in der Gesellschaft verankerte Rollenbilder von Frau und Mann sowie den damit einhergehenden Diskriminierungen und Benachteiligungen, insbesondere für Frauen. Auch sensibilisieren wir dafür, dass sich nicht alle Menschen in die Kategorien „Frau“ und „Mann“ einordnen lassen und dass es Menschen gibt, deren tatsächliches Geschlecht nicht mit dem von außen zugeschriebenen Geschlecht übereinstimmt. Für alle Themen gilt der Grundsatz, die Selbstbestimmung der Jugendlichen zu fördern.
Wendet SCHLAU Methoden an, in denen Jugendliche einen Puff planen oder ihre Lieblingsstellung beschreiben sollen?
Nein. Diese Behauptung wurde vor einigen Jahren wiederholt fälschlich in verschiedenen Zeitungsartikeln aufgestellt. In unseren Methoden geht es um Diskriminierung, Klischees, Familienbilder oder allgemein um gesellschaftliche Privilegien. Die Jugendlichen planen keinen Puff, sie denken sich keine Lieblingsstellung aus und stellen auch keine Sexualpraktiken nach. Alle von uns genutzten Methoden respektieren die Intimsphäre und die persönlichen Grenzen der Jugendlichen. Die speziell für unsere Bildungsarbeit konzipierte „SCHLAUe Kiste“ enthält Methoden der Antidiskriminierungsarbeit, nicht zur Sexualaufklärung oder gesundheitlichen Bildung.
Werden Jugendlichen Themen aufgedrängt?
Nein. Die Selbstbestimmung der Jugendlichen zu stärken, ist ein wichtiges Ziel unserer Workshops. Dazu gehört auch, dass die Jugendlichen ihre Themen selbst bestimmen. In offenen Gesprächsrunden diskutieren die Jugendlichen mit uns und untereinander über gesellschaftliche Vielfalt und lernen, unterschiedliche Standpunkte gegenseitig zu respektieren.
Teilnehmende
An wen richten sich die Angebote von SCHLAU Hessen?
Die Lokalprojekte von SCHLAU Hessen bieten Workshops ab der 8. Klasse an. Wir achten stets auf eine altersgerechte Durchführung unserer Veranstaltungen. So sind auch Workshops mit höheren Klassenstufen, InteA-Klassen, Studierenden, Auszubildenden und jungen Erwachsenen möglich. Die anderen SCHLAU-Landesnetzwerke bieten Workshops in der Regel bereits ab der 7. Klasse an.
Finden Jugendliche die SCHLAU-Workshops interessant?
Unsere Erfahrung zeigt: Ja! Durch mediale Darstellungen haben die meisten Jugendlichen bereits Bilder und Stereotype über queere Menschen im Kopf – und die Jugendlichen bringen viele Fragen mit. Im Mittelpunkt unserer Workshops steht daher das biografische Erzählen. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit unseren Teams offen Fragen zu stellen. Die einzelnen Teamer_innen geben dann Antworten aus ihrer persönlichen Biografie heraus. SCHLAU-Workshops bieten vielen Jugendlichen damit die erste Möglichkeit von queeren Personen selbst informiert zu werden.
Welche Fragen werden im Workshop gestellt?
Typische Fragen sind „Wie war dein Coming‐out?“, „Wie haben deine Freunde reagiert?“, „Wurdet ihr schon mal blöd angemacht?“ oder „Geht ihr händchenhaltend durch die Fußgängerzone?“. Gelegentlich werden uns auch Fragen zu Sexualität gestellt, z.B. „Wie haben Lesben Sex?“. Solche intimen Fragen werden von uns aber nicht biografisch beantwortet, sondern auf einer allgemeinen, sachlichen Ebene und in altersangemessener Sprache.
Werden die Jugendlichen in SCHLAU-Workshops mit Sexualität konfrontiert?
Nein. SCHLAU bietet keine Sexualaufklärung, sondern Antidiskriminierungsarbeit. Wir reden mit Jugendlichen über Lebensentwürfe, Familienmodelle, Coming-Out und Diskriminierung. Wenn Sexualität zum Thema gemacht wird, dann durch die Jugendlichen selbst. In unseren Qualitätsstandards heißt es dazu: „Inhalte, die in den Bereich der Sexualaufklärung fallen, sind nicht explizit Teil des Workshops. Werden dennoch Fragen dazu gestellt, werden diese sachlich, altersangemessen, zielgruppenadäquat und im Rahmen gesetzlicher Vorgaben beantwortet. Außerdem wird auf andere professionelle Organisationen, wie z.B. pro familia, verwiesen.“
Ist die Teilnahme an SCHLAU-Workshops freiwillig?
Unsere Workshops mit Schulklassen sind nach Absprache mit der Lehrkraft i.d.R. Schulveranstaltungen und als solche ist die Anwesenheit für alle Schüler*innen verpflichtend. In unseren Workshops selbst bemühen wir uns um den Grundsatz der Freiwilligkeit: Die aktive Teilnahme an Methoden und Gesprächen erfolgt freiwillig – dies gilt für die Jugendlichen ebenso wie für unser Team, das beispielsweise selbst bestimmt, welche Fragen es beantworten möchte und kann. Sollte eine Zusammenarbeit mit einzelnen Jugendlichen nicht möglich sein, wird die Lehrkraft noch während der Workshops einbezogen und bietet ggf. alternative Aufgaben an.
Wird euer Angebot überhaupt von Schulen nachgefragt?
Ja. Im Zeitraum von 2014-2022 haben die hessischen Lokalprojekte über 800 Workshops mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen durchgeführt und damit über 15.000 Menschen erreicht. Lehrkräfte und pädagogisches Schulpersonal laden uns ein, damit wir Unterrichtsinhalte zu queeren Lebensweisen als außerschulische Expert*innen ergänzen. Auch Schüler*innen oder Schüler*innenvertretungen kommen auf uns zu, weil sie selbst etwas gegen Homo‐ und Trans*feindlichkeit an ihrer Schule unternehmen wollen. Übrigens haben die SCHLAU‐Projekte insgesamt mehr Anfragen von Schulen, als sie bedienen können. Das zeigt, wie wichtig Lehrkräften und Schulen professionelle Antidiskriminierungsarbeit heute ist.
Wissen die Lehrkräfte was in den Workshops passiert?
Ja. Zu jedem SCHLAU-Workshop findet ein Vorgespräch mit der verantwortlichen Lehrkraft statt. In diesem werden die Themen des Workshops und Besonderheiten der Klasse besprochen. Den Lehrkräften wird unser Entwurf für einen Elternbrief zur Verfügung gestellt, sowie bei Bedarf weitere Infomaterialien zu unserer Arbeit. Wir geben zudem gerne Anregungen für die Einbettung unserer Themen in das jeweilige Unterrichtsfach. Und wir bieten ein Nachgespräch an, um über den Ablauf des Workshops zu informieren und ggf. offene Themen und weiterführende Bedarfe der Teilnehmenden mitzuteilen.
Warum nehmen Lehrkräfte in der Regel nicht direkt am Workshop teil?
Wir möchten den Teilnehmenden – insb. Jugendlichen – einen Raum für offene Gespräche und ehrliche Fragen bieten. Dazu zählt auch, dass Vorurteile thematisiert und Unwissenheit angesprochen wird. Durch die Abwesenheit der Lehrkraft ermöglichen wir dies in einem geschützten Raum ohne Bewertungsdruck. Selbstverständlich sind Lehrkräfte über die Inhalte des Workshops informiert und während der gesamten Workshopdauer für das SCHLAU-Team und die Teilnehmenden erreichbar. Darüber hinaus arbeiten SCHLAU-Teams konsequent nach dem Vier-Augen-Prinzip, so dass Teamer*innen nie alleine mit den Teilnehmenden sind.
Geschlechtersensible Sprache
Wird bei SCHLAU Hessen gegendert?
Ja. SCHLAU Hessen benutzt geschlechtersensible Sprache in Schrift und Lautsprache. Wir bemühen uns um eine durchgehende Anwendung von geschlechtersensibler Sprache in unseren Texten sowie in unseren Workshops und anderen Auftritten. Auch innerhalb der Teams ist es im SCHLAU-Netzwerk weit verbreitet zu gendern.
Welche Formen von geschlechtersensibler Sprache nutzt SCHLAU Hessen?
In der schriftlichen Form hat sich bei uns das Gendern mit Sonderzeichen etabliert (z.B. Schüler*in, Schüler_in, Schüler:in). Mittlerweile verwenden wir häufig das Gendersternchen (*) in unseren Texten. Früher war der Gender-Gap (_) ein oft genutzter Standard. In der gesprochenen Sprache verwenden wir zumeist geschlechterinklusive Formulierungen mit einem Glottisschlag, also einer sehr kurzen Sprechpause vor der Endung „in“ bzw. „innen“. Gelegentlich greifen wir sowohl in Schrift als auch in Lautsprache auf auf neutrale Formen zurück, die aus einem substantivierten Partizip im Plural gebildet werden (z.B. Teilnehmende) oder allgemeingültige Formulierungen nutzen (z.B. Menschen, Personen).
Warum benutzt SCHLAU geschlechtersensible Sprache?
Die Art und Weise, wie bei SCHLAU Hessen gegendert wird, ist eine Form des solidarischen und sensiblen Sprechens und Schreibens, die neben männlichen Personen auch weibliche, inter, trans und nicht binäre Menschen direkt anspricht und sichtbar macht. Durch geschlechtersensible Sprache soll die tatsächliche geschlechtliche Vielfalt unserer Gesellschaft deutlicher dargestellt werden, als dies bei der ausschließlichen Verwendung des generischen Maskulinums (z.B. Schüler) oder der binären Form (z.B. Schülerinnen und Schüler) möglich ist.
Müssen Menschen bei SCHLAU gendern?
Es gibt bei SCHLAU Hessen keinen Zwang zu gendern. Die oben beschriebenen Formen der geschlechtersensiblen Sprache sind dennoch ein bei uns etablierter Standard. In unser Öffentlichkeitsarbeit achten wir deshalb durchgängig auf die Verwendung dieser Sprachformen. Auch in unseren Teams hat sich Gendern zumeist etabliert. Wir ermutigen neue Teamer*innen deshalb, diese Art des Sprechens und Schreibens auszuprobieren und zu üben. Teamsitzungen und andere Angebote von SCHLAU bieten hierfür oft einen Raum. Wir verweisen dabei stets auch auf den respektvollen Umgang mit nicht binären, trans und inter Teamer*innen und anderen Menschen.
Müssen die Jugendlichen in euren Workshops gendern?
Nein. Die Teilnehmenden müssen ihre eigene Sprache nicht anpassen. Wir weisen allerdings darauf hin, wenn Teamer*innen durch falsche Pronomen oder Anreden geschlechtlich falsch angesprochen werden und dadurch Verletzungen entstehen.
Ist Gendern nicht sperrig? Verstößt es nicht gegen die Regeln der deutschen Sprache?
Die Art und Weise, wie SCHLAU Hessen geschlechtersensible Sprache nutzt, setzt sehr bewusst auf die Sichtbarmachung von geschlechtlicher Vielfalt. Dass diese Sprache auffällt, manchmal sperrig ist, manchmal nervt und gelegentlich mit den orthographischen und grammatikalischen Regeln der deutschen Sprache kokettiert, ist ein nicht unwesentlicher Bestandteil dessen, was Gendern zu einer wirkungsvollen Ausdrucksweise macht. Wir bemühen uns allerdings stets auch um einen Einklang der Ziele von geschlechtersensibler Sprache mit der Einhaltung von sprachlichen Regeln und Standards sowie insbesondere der Verständlichkeit von Texten und Gesprochenen.
Weitere Fragen?
Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf!